Ende des KI-Hypes? Warum jetzt erst die Chance beginnt

KI ist tot. Zumindest wenn man den Stimmungen in deutschen Unternehmen glaubt. Nach zwei Jahren Euphorie folgt die große Ernüchterung. ChatGPT sollte alle Prozesse revolutionieren, Kosten halbieren und die Produktivität verdoppeln. Passiert ist das Gegenteil: Frustrierende Projekte, halluzinierende Chatbots und KI-Systeme, die in Demos glänzen – in der Praxis scheitern. 70% Genauigkeit mag für Forscher „pretty good“ sein – für Geschäftsprozesse ist es eine Katastrophe.

Kein Wunder also, dass sich viele Firmen abwartend verhalten. „Das ist nur ein Hype, wir warten bis es erwachsen wird“ und scheuen entsprechende Investitionen. Schuld sind auch die vielen Scharlatane, die als selbsternannte „KI-Experten“ unrealistische Versprechen gemacht haben. Plötzlich war jeder Webentwickler ein Machine-Learning-Guru und verkaufte Komplettautomatisierung in drei Monaten.

Das kommt mir alles sehr bekannt vor.

Erinnern Sie sich an Larry Ellison? 2008 nannte der Oracle-Chef Cloud Computing „kompletten Bullshit“ und „Marketing-Sprech“. Oder an die Zeit nach dem Dotcom-Crash, als Robert Metcalfe sagte: „Das Internet ist nur ein Hype.“ Und wer hätte gedacht, dass Menschen jemals online einkaufen würden? „Die wollen ihre Sachen doch anfassen!“ Steve Ballmer lachte 2007 über das iPhone: „Das wird niemals signifikanten Marktanteil bekommen.“

Bei jeder großen Technologie dasselbe Muster: Überzogene Erwartungen, dann Ernüchterung, dann – während alle noch den Kopf schütteln – die stille Revolution im Hintergrund.
Erinnern Sie sich noch an Nokia?
Aber lassen Sie uns doch mal Nokia anschauen. Kennen Sie die Firma noch?

Nokia war unzerstörbar. Weltmarktführer mit über 40% Marktanteil, Millionen loyaler Kunden, unkaputtbare Handys, die wochenlang hielten. „Connecting People“ war nicht nur ein Slogan – es war Realität. Als das iPhone 2007 vorgestellt wurde, lächelten Nokia-Manager milde. Wer braucht schon einen Computer in der Hosentasche, wenn das bewährte Nokia hält und funktioniert?

Nokia hatte alles: Vertrauen, etablierte Vertriebskanäle, eine treue Kundenbasis und Marktdominanz. Hätten sie das iPhone-Konzept mit ihrer Reichweite kombiniert, wären sie heute noch Weltmarktführer. Stattdessen ruhten sie sich auf ihrem Erfolg aus. Heute ist Nokia praktisch verschwunden.
Was heute anders ist
Was hat Nokia mit dem KI-Hype zu tun?

Der entscheidende Unterschied: Früher brauchte es Apple, um Nokia zu stürzen. Heute reicht ein 10-Mann-Team mit KI.

Steuerberater konkurrieren mit automatisierten Buchhaltungs-KIs. Übersetzer mit DeepL. Grafikdesigner mit Midjourney. Juniorjuristen mit Legal-AI-Tools. Die Bedrohung kommt nicht von den großen Tech-Konzernen – sie kommt aus der Garage nebenan.
Die schleichende Gefahr
Wir müssen aufpassen, dass unser deutscher Mittelstand nicht lauter kleine Nokias wird.

Sie haben noch den Vertrauensvorsprung. Ihre Kunden kommen seit Jahren zu Ihnen, schätzen die persönliche Beziehung, vertrauen Ihrer Expertise. Aber wie lange noch? Neukunden vergleichen Sie bereits mit KI-gestützten Alternativen, die schneller und günstiger sind. Und irgendwann fragt auch Ihr treuester Kunde: „Warum dauert das bei Ihnen sechs Wochen, wenn es anderswo in zwei Tagen geht?“

Die Erosion passiert schleichend. Nicht von heute auf morgen wie bei Nokia, sondern Kunde für Kunde, Auftrag für Auftrag. Erst weniger Neukunden, dann beginnen die loyalen zu hinterfragen, und plötzlich ist es zu spät.
Die Chance liegt jetzt
Aber hier liegt auch die größte Chance.

Während alle anderen KI-müde werden und sich abwartend verhalten, entstehen gerade die neuen Marktführer. Jetzt ist der Moment, wo sich Spreu vom Weizen trennt. Die Scharlatane verschwinden, die unrealistischen Versprechen verstummen, und übrig bleiben die, die wirklich verstehen, was KI kann und was nicht.

Ich habe selbst als CTO ML-Projekte betreut, meine Leidenschaft wurde durch ChatGPT 2022 neu angefacht. Auch ich war damals überzeugt, dass diese LLMs die Welt im Sturm erobern werden. Bin ich immer noch – nur meine Timeline war falsch. Die Technologie ist da, die Fortschritte sind real. Aber zwischen „funktioniert im Demo“ und „läuft zuverlässig in den Live-Betrieb“ liegen Welten. Jeder, der schon mal ein ML-Modell in den Live-Betrieb gebracht hat, weiß das.

Genau deshalb ist jetzt der richtige Zeitpunkt. Nicht für die große KI-Revolution, sondern für strategische, durchdachte Schritte. Sie haben noch Ihren Vertrauensvorsprung – nutzen Sie ihn! Kombinieren Sie bewährte Kundenbeziehungen mit neuer Technologie. Werden Sie besser, schneller, effizienter, aber bleiben Sie dabei der verlässliche Partner, den Ihre Kunden schätzen.

Die Unternehmen, die jetzt mit Verstand und realistischen Erwartungen in KI investieren, werden die nächsten zehn Jahre dominieren. Während ihre Konkurrenten noch darüber diskutieren, ob KI überhaupt funktioniert.

Bei mcpk. sorgen wir dafür, dass die Scharlatane keine Chance haben. Wir finden echte KI-Experten für Sie, die wissen, was sie tun. Nicht die selbsternannten Gurus, die gestern noch Websites gebaut haben, sondern Entwickler mit echter ML-Erfahrung. Damit Sie die besten haben – und nicht die lautesten.

Der KI-Hype ist vorbei. Gut so. Jetzt fängt die echte Arbeit an.

Zurück zum Blog
Nicht alles kann hier beschrieben werden
Oft gibt es spezifische Anforderungen. Deshalb sind wir immer für ein Gespräch offen. Lassen Sie uns darüber reden, wie wir Ihnen helfen können.