Die Personalabteilung – der heimliche Herrscher des Unternehmens

Was ist die wichtigste Abteilung in einem Unternehmen? Ich behaupte: die Personalabteilung. Viele werden jetzt denken “typisch Recruiting-Firma, macht Werbung für sich selbst” und damit genau den Punkt verfehlen. Ein CEO mag kurz- und mittelfristig über die Geschicke eines Unternehmens entscheiden. Die Personalabteilung tut es langfristig – über das Mindset der Mitarbeiter.

Ein einfaches Gedankenspiel: Der CEO sieht die Zukunft in langhaarigen Mitarbeitern, die Personalabteilung stellt aber nur Bewerber vor, die etwas kürzere Haare haben als der Chef. Wie viele Zyklen wird es wohl dauern, bis alle eine Glatze haben?

Klingt übertrieben? Schauen wir uns an, wie das in der Realität funktioniert.
Realitäts-Check: Wie Personalabteilungen Unternehmenskulturen prägen
In Deutschland gab es mal die berühmten “Siemensianer” – eine ganze Generation von Managern, die alle nach dem gleichen Muster gestrickt waren. Ähnliche Mentalitäten bildeten sich bei VW und anderen Großkonzernen heraus. Das ist im besten Fall eine Rückkopplung: Man stellt das ein, was am besten zu einem passt – nicht was das Beste für das Unternehmen ist.

Die Personalabteilung wird zum Türsteher für eine bestimmte Mentalität. Über Jahre, manchmal Jahrzehnte, filtert sie systematisch alle heraus, die nicht ins gewünschte Bild passen. Das Ergebnis? Ein träges, selbstreferenzielles System, das sich für “Kulturfit” hält, aber in Wahrheit nur geistige Inzucht betreibt.

Während ein CEO mit falschen Entscheidungen ein Unternehmen relativ schnell in den Untergang führen kann, macht es die Personalabteilung schleichend – aber dafür gründlich. Sie bestimmt nicht nur wer reinkommt, sondern auch wer bleibt, wer befördert wird und letztendlich damit, wie das Unternehmen denkt und handelt.
Das Compliance-Problem: Wenn Fairness zur Farce wird
Wer glaubt, dass Compliance oder Gesetze so etwas verhindern, ist naiv. Schon jetzt werden Mitarbeiter nach Ethnie und Geschlecht ausgesucht. Auch wir sahen uns oft mit der Forderung konfrontiert, doch Frauen zu bevorzugen, um das Team “ausgeglichener” zu machen. In der Regel frage ich dann: “Sollen wir den fachlich besten Kandidaten finden oder andere Kriterien bevorzugen?”

“Bei gleicher Eignung bevorzugen” – dieser Satz dürfte jedem Recruiter ein müdes Lächeln auf das Gesicht zaubern. Denn was ist schon “gleiche Eignung”? Wer definiert das? Richtig: wieder die Personalabteilung.

Der entscheidende Unterschied liegt darin, ob der Recruiter am Erfolg partizipiert oder nicht. Ist er selbst nur ein Angestellter, wird er eher mit der Schulter zucken und den Auftrag ausführen – auch wenn er es fachlich besser wüsste. Die meisten Personaler sind hier oft selbst Opfer eines Systems, in dem man Vorgaben von oben nicht widerspricht. Das Ergebnis: Rekrutierung wird von politischen Erwägungen beeinflusst – entweder denen der Unternehmensführung oder, wenn diese schweigt, denen des Recruiters selbst. Die fachliche Eignung kann da schnell zur zweiten Priorität werden, während das Unternehmen eigentlich die besten Leute bräuchte, die neue Ansätze ins Unternehmen bringen.
Das KMU-Dilemma: Wenn Generalisten Spezialisten bewerten sollen
In KMUs, in denen die Personalabteilung viel enger mit dem Management zusammenarbeitet, stellen sich andere Probleme für das Unternehmen. Zu viele Aufgaben liegen in der Hand der PA und zu weit spreizt sich das Themenfeld für einen einzelnen Recruiter.

Ein Kandidat hat jahrelang mit MySQL gearbeitet, die Stelle verlangt MariaDB – für den HR-Generalist sind das zwei verschiedene Welten. Oder ein erfahrener DevOps-Engineer bewirbt sich auf eine “Site Reliability Engineer”-Position und fliegt raus, weil der Recruiter die Verbindung nicht erkennt. Das passiert nicht aus böser Absicht, sondern aus schlichter Unwissenheit.

Wenn dann auch noch ein ausländischer Personalmarkt dazukommt, kommt die Personalabteilung mit der Buchhaltung zusammen ins Schleudern. Arbeitsverträge nach polnischem Recht? Steuerliche Besonderheiten in Rumänien? Visa-Bestimmungen für ukrainische Entwickler? Selbst erfahrene HR-Profis stoßen hier schnell an ihre Grenzen.

Das ist nachvollziehbar – kein Mensch kann Experte für alles sein. Deswegen ist es weder Dekadenz noch Inkompetenz, mit Unternehmen wie unserem zusammenzuarbeiten. Wir bieten die Expertise, die Sie in diesem Moment brauchen. Wir haben ein echtes Interesse an Ihrem Erfolg – immerhin bezahlen Sie uns dafür. Und dank unserem anderen Pricing-Modell ist es uns nicht nur wichtig, dass Sie den besten Kandidaten finden, sondern dass dieser Ihnen möglichst lange produktiv erhalten bleibt. Kein Schulterzucken, keine politischen Filter – nur Fokus auf das, was wirklich zählt.
Der Schluss: Kontrolle behalten, richtig partnern
Mitarbeiterauswahl ist mehr als eine Checkbox auf einer Liste oder persönliche Sympathie, auch wenn das dazugehört. Geben Sie diese Kontrolle nicht ab, sondern halten Sie immer ein Auge auf diese Prozesse, die – wie Sie gesehen haben – die Zukunft Ihres Unternehmens bestimmen.

Als Partner sind wir transparent, haben keine versteckten Agenden und partizipieren direkt an Ihrem Erfolg – so sollte Recruiting funktionieren.

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